| London, 8 Octbr 1867
Mein lieber Dr Marx
Juch
bezieht sich auf den Artikel Heinrich
Bettziechs „Die Deutschen in London“,
der im „Illustrirten Familien-Kalender“, 12. Jg.
Leipzig, Dresden: A. H. Payne 1868. S. 35–39,
erschienen war. Bettziech setzte damit seine
Publikationen über die deutsche Emigration in
London fort, die er seit Anfang der 1860er Jahre
in verschiedenen Zeitungen, einschließlich dem
Wochenblatt „Hermann“, veröffentlicht
hatte. – Die Bezeichnung „Die Deutschen in London“
war aus der im November/Dezember 1857 in der
„Zeitung für Norddeutschland“ (Hannover.
Nr. 2705–2717, 2726–2740, 9.–14., 16.–21.,
23. November, 3.–5., 7.–12., 14.–15., 17.–19.,
21. Dezember 1857) anonym erschienenen
Feuilletonserie „Kleine Bilder aus der großen Welt
von London“ von Julius
Rodenberg entliehen, die von
zahlreichen deutschen Zeitungen nachgedruckt
wurde. Der siebente Abschnitt der Artikelserie
trug den Titel „Die Deutschen in London“. Hier
schilderte Rodenberg – nach Begegnungen mit
Johannes
Ronge, Aleksandr
Gercen, Max
Schlesinger, Lothar
Bucher sowie Gottfried
und Johanna Kinkel – einen Besuch bei
Freiligrath an einem Abend kurz vor seiner Abreise
(Nr. 2739, 19. Dezember 1857. S. 2). Ausschnitte
erschienen auch in der Augsburger „Allgemeinen Zeitung“ (siehe Julius
Rodenberg: Die Deutschen in London. (Aus der
„Zeitung für Norddeutschland“.) In: Allgemeine
Zeitung. Augsburg. Nr. 5, 5. Januar 1858. Beil.
S. 75/76; Nr. 6, 6. Januar 1858. Beil. S. 91).
Siehe auch Freiligrath Bw 2.
S. 115–118. – B Beta, d. i. Heinrich
Bettziech.
Schließen Der lahme B Beta
hat wieder einmal die sogenannte Schreib-Diarrhoe
gehabt u., wahrscheinlich aus Mangel an besserm
Stoff, sein altes Thema: „Die Deutschen in London“
benutzt, um seine Schandfeder zu verwerthen. Im
Leipziger Familien-Kalender von
Payne
hat er sich verewigt. Da er auch Sie
nicht schont, überhaupt Alle angreift, die nicht dem
Kinkelschen Tross angehören, so möchte
ich ihm eine Lection geben, auf seine krummen Finger
klopfen. Ich sende Ihnen daher den Kalender u. bitte Sie,
den Schandartikel flüchtig zu überlesen u. mir, womöglich
bis 10. Oktober 1867.
Schließen Donnerstag Abend, einige Notizen
über Ihre Wirksamkeit zu geben.
Mit hochachtungsvollem Gruß
E Juch.Zeugenbeschreibung und Überlieferung
Dieser Brief wird hier erstmals veröffentlicht.
Zeugenbeschreibung
Der Brief besteht aus einem Blatt mittelstarkem, weißem Papier im Format 129 × 202 mm. Aufdruck auf der ersten Seite oben in der Mitte: „Hermann,“ Deutsches Wochenblatt aus London. London German Weekly Newspaper. 93, London Wall, City. London, 186…“ Die erste Seite hat Juch fast vollständig beschrieben, die zweite ist leer. Schreibmaterial: schwarze Tinte.
Von Marx’ Hand: auf der ersten Seite oben rechts mit Tinte der Vermerk: „N. II.“, der dem Vermerk von Marx in seinem Brief an Engels vom 14. Oktober 1867 entspricht (siehe Marx an Engels, 14.10.1867).
Archivsignatur des SPD-Archivs auf der ersten Seite: „II 16 K 26“.
Anmerkungen zum Brief
Marx hat diesen Brief seinem Brief an Engels vom 14. Oktober 1867 (Marx an Engels, 14.10.1867) beigelegt.
Die Beilage zum Brief („Kalender“) ist nicht überliefert. Siehe Erl.
Zitiervorschlag
Ernst Juch an Karl Marx in London. London, Dienstag, 8. Oktober 1867. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000376. Abgerufen am 28.03.2024.