| Engelskirchen Montag
Lieber Friedrich
Engels’
Brief vom 11. Juni 1867 ist
nicht
überliefert (siehe ZB).
Schließen Deinen Brief habe ich richtig
erhalten u. ein Paar Stunden später kam ein Brief von
Hermann
Engels.
Schließen Hermann hier an mit zwei Einlagen. Die Eine war
ein Brief von Anton
Ermen worin er sich als Gründer
des Geschäfts von Ermen
& Engels hier in eben nicht höflichen
Ausdrücken verbat, daß sie ferner die Firma E. & Eng. führten, der zweite
war ein Brief von G. Ermen an Herm. doch von A. E. geschrieben u. von G. E. nur unterschrieben, der
höflicher gehalten war, aber auch höchst entrüstet war, daß sie es noch wagten
die Firma E. & E. Manchester zu
führen, er schloß mit einigen höflichen Worten von der Hand G. E’s. Die Briefe waren um einen
Tag früher
| geschrieben wie der Deinige.
Es geht um den am 21. Mai 1852 unterzeichneten
Kontrakt zwischen Friedrich
Engels (senior) und Peter Ermen, der sich im
Frühjahr 1852 aus dem Fabrikgeschäft in Engelskirchen und Manchester
zurückgezogen hatte. Der § 5 des Kontraktes lautete: „Herr Peter Ermen
ist damit einverstanden, daß die bisherige Firma: ‚Ermen & Engels in
Barmen‘ fernerhin fortgeführt werde“. (Kontraktskonzept in: Knieriem: „Gewinn
unter Gottes Segen“. S. 50/51.)
Schließen Herm. hat nun unter den Papieren die schriftliche
Erlaubniß von Peter
Ermen gefunden die Firma fortzuführen, ob von Anton etwas derartiges da ist
wissen wir nicht, ich glaube es aber nicht. Bevor sie nun von hier weiter in der
Sache etwas thun oder schreiben wollen sie sich mit einem tüchtigen Advokaten
darüber unterrichten. Dann werden sie Dir von hier darüber schreiben. Es ist
eine recht verdriesliche Geschichte doch sind Adolf von Griesheim und
Emil
Engels.
Schließen Adolf
& Emil ziemlich ruhig darüber, sie sagen sie
verlangten in der Sache nichts, was sie nicht auch mit Recht fordern könnten,
aber würden sich genau erkundigen wie die Gesetze darüber lauteten u.
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meinen sie könnten die Firma auch fort führen. Die Erlaubniß ist wie ich glaube
von P. Ermen im Jahr 1853 gegeben, also
schon lange her. Ich würde mich an Deiner Stelle gar nicht mehr mit G. E. darüber zanken, es kann doch
nicht helfen. Adolf war eben
hier u. sagte mir, ich sollte Dich doch mal fragen ob vieleicht bei Euch Nachdem
Peter Ermen sich
vom Geschäft zurückgezogen hatte, wurde im Mai 1852 in Manchester von
Friedrich Engels
(senior) und Gottfried Ermen ein neuer Kontrakt unterzeichnet, der
bis zum 1. Juli 1864 galt. Friedrich Engels (senior) war nach diesem
Vertrag mit 11 000 Pfund Sterling am Kapital der Firma Ermen & Engels in Manchester
beteiligt. Seinem Sohn, der als Vertrauensmann in der Firma wirkte, war
außer der Stellung des Corresponding Clerk die eines General Assistent
übertragen worden. (Fotokopie der von Engels angefertigten Abschrift des
Kontraktes zwischen Gottfried Ermen und Friedrich Engels (senior), vor
dem 21. Mai 1852: RGASPI, Sign. f. 1, op. 1, d. 602; Kontraktskonzept
siehe Knieriem:
„Gewinn unter Gottes Segen“. S. 52–54.) Siehe auch Friedrich
Engels (senior) an Friedrich Engels, 3. Mai, und Engels an Marx, 19. Mai
1852. (MEGA2 III/5. S. 340.13–14 und
123.2–14.)
Schließen der Vertrag läge, den der Vater mit G. E. gemacht hätte, wie sie
zusammen das Geschäft fortsetzten, wie P. Ermen aus trat, Herm. kann darüber nichts finden, ich meine doch ich hätte
einmal ein solches Ding gesehn auf Pergament, Du warst ja damals in Manchester
u. bei den Unterhandlungen.
Für heute will ich schließen, Agnes Leipold war auf 8 Tage mit ihren
| Carl Wilhelm (geb. 1857),
Carl August (geb. 1859) und
Friedrich Wilhelm Leipoldt (geb.
1860).
Schließen
drei Knaben hier u. reißte diesen Morgen wieder ab. Diesen Abend
erwarte ich Marie Blank sowie ihre Töchter: Marie, Cecile, Elise und
Alice.
Schließen Marie
mit ihren vier Töchtern. Von hier
lassen Dich Alle herzlich mit mir grüßen.
Wir sind Gott sei Dank gesund.
Mit treuer LiebeDeine Mutter E.
Zeugenbeschreibung und Überlieferung
Dieser Brief wird hier erstmals veröffentlicht.
Zeugenbeschreibung
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie: RGASPI, Sign. f. 9, op. 1, d. 6/20. Fotosign. 791a-b.
Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einem Bogen. Elisabeth Engels hat die ersten drei Seiten vollständig, die vierte Seite zu einem Drittel beschrieben.
Anmerkungen zum Brief
Zur Datierung: Elisabeth Engels erwähnt im vorliegenden Brief die Briefe von Anton und Gottfried Ermen vom 10. Juni 1867 („zwei Einlagen“) und (siehe H. Engels an Engels, 3.7.1867 „Daß sowohl Gottfried als Anton Ermen mir am 2ten Pfingsttag jeder einen Brief geschickt haben ...“ und Erl.) die „einen Tag früher geschrieben“ wurden, als Engels’ Schreiben an die Mutter. Da der Pfingstmontag auf den 10. Juni fiel, müßte Engels’ Brief also am 11. Juni 1867 verfasst worden sein. Elisabeth Engels schrieb den vorliegenden Brief am „Montag“ . Der erste Montag nach dem 10., bzw. 11. Juni fällt auf den 17. Juni 1867.
Der Brief ist die Antwort auf einen nicht überlieferten Brief von Engels vom 11. Juni 1867 (Engels an E. Engels, 11.6.1867).
Zitiervorschlag
Elisabeth Engels an Friedrich Engels in Manchester. Engelskirchen, Montag, 17. Juni 1867. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000278. Abgerufen am 20.04.2024.