| Barmen, 31 Jan 1868

Geehrter Herr!

So schmeichelhaft Ihr auf Veranlassung unseres Freundes Carl Siebel an mich gerichtetes Schreiben mir sein mußte, so bedauere ich doch sehr, Ihrem darin ausgesprochenen Wunsche nicht entsprechen zu können. Zunächst beschränken mich meine Beziehungen zur Redaction der Köln. Ztg. auf die Zusendung gelegentlicher Mittheilungen & wenn ich auch voraussetzen dürfte, daß die erbetene Critik zur Aufnahme gelangte, so fühle ich mich doch nicht berufen, das Werk von Karl Marx öffentlich zu beurtheilen. Die Wahrheit oder der Irrthum der aus gesprochenen Theorien und der daraus gezogenen Schlüsse anzuerkennen oder zu berichtigen, muß Aufgabe einer Wissenschaft sein, in welche ich mich nicht genug eingedrungen glaube, um dieselbe vertreten zu können.

Ich danke Ihnen für gütige Zusendung des Werkes; da ich dasselbe aber schon aus meiner Buchhandlung bezogen hatte, demnach jetzt zwei Exemplare besitze, so möchte ich Sie freundlichst bitten, anderweitig darüber zu verfügen. Vielleicht beauftragen Sie mich es einem Ihrer hiesigen Freunde in Ihrem Namen zuzustellen.

Hochachungsvoll
Ernst v. Eynern

Herrn
Otto Meissner
Hamburg.

Zeugenbeschreibung und Überlieferung

Anmerkungen zum Dokument

Beilage zu: Otto Meißner an Friedrich Engels in Manchester. Hamburg, 25. Februar 1868. Der Brief besteht aus einem Blatt weißem, kariertem Papier. Von Eyern hat die erste Seite vollständig beschrieben, die zweite Seite ist leer. Schreibmaterial: schwarze Tinte. Archivsignatur des SPD-Archivs auf der ersten Seite: „II 16 L 20“.

 

Zitiervorschlag

Ernst von Eynern an Otto Meißner, 31. Januar 1868. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0004876. Abgerufen am 19.04.2024.