| Mchr 25 Febr 1869

Lieber Mohr

Ich habe soeben an Borkheim einen cheque für £ 162.10.– geschickt, wovon £ 100.– zur Abzahlung seines Vorschusses & £ 62.10.– für Dich welche mit den Dir gebrachten £ 25.– zusammen £ 87.10.– = ¼ von £ 350.– ausmachen. Am Anfang März oder sobald ich überhaupt kann im März bekommst Du wieder £ 87.10 dann Anfang Juli wieder, usw.

Ich hoffe daß der Bericht in der engl. Presse genommen wird, bin aber fast überzeugt daß dies nicht der Fall sein wird, & daß besten Falls nur die Beehive übrig bleibt. Im besten Fall werden die Kerls enorm kürzen.

Die Resolutionen noch nicht gelesen. Man wundert sich nur auf den ersten Anblick warum nicht auch die 1867r Lausanner Resolutionen mit abgedruckt sind.

NB wegen des Geldes: Ich hatte nur die Wahl, entweder durch Borkh. oder aber in einer Weise es zu schicken die hier auf dem Comptoir Gerede verursachte, ich zog also das kleinere Übel vor. In Zukunft kommt das natürlich nicht mehr vor.

Der Schlußsatz in dem Bericht war natürlich nur für Liebknechts Blatt & Publikum berechnet.

Foster on Exchanges geht Dir heute durch | Globe Parcel Express zu, die Book Post war nicht sicher genug für ein unersetzliches Buch. Hast du es bis Samstag Morgen nicht so mußt Du gleich beim Globe P. Expr. 150 Cheapside oder 150 Leadenhall Street reklamiren. Retourniren thust Du es am besten auf demselben Wege. Der Globe ist jetzt per Mail Train bei weitem die billigste Route für größere Büchersendungen.

Dem Wilhelm würde ich wegen der Exemplare aber sofort auf den Kragen steigen & kategorisch Auskunft verlangen. Ebenso dem Meißner. Der Kerl hat offenbar Bedenklichkeiten gekriegt, da aber Eichhoff bereit ist zu drucken so muß er sich entscheiden oui ou non.

Hier ist nichts als Regen.

Apropos ich habe dem Borkheim geschrieben wegen Bakunin daß er die Frage anregen soll ob es überhaupt für uns Westliche möglich sei mit diesem Panslavistischen Pack irgendwie zusammen zu gehn solange die Kerls ihre Slavenherrschaft predigen, er wird Dir das morgen wohl vorlesen wenn Du das Geld holst – im Übrigen aber ihm gesagt er soll sich mit Dir darüber benehmen.

Beste Grüße zu Haus

Dein
F. E.

Zeugenbeschreibung und Überlieferung

Zeugenbeschreibung

Der Brief besteht aus einem Bogen mittelstarkem, weißem Papier im Format 226 × 178 mm. Wasserzeichen: „A Pirie & Sons / 1867“. Engels hat die erste und dritte Seite vollständig beschrieben, die übrigen zwei Seiten sind leer. Schreibmaterial: schwarze Tinte.

Auf der vierten Seite klebt noch ein Rest vom Umschlag mit z.T. erkennbarem Poststempel: „FE 26 / 69“.

Von Eduard Bernsteins Hand: Numerierung des Briefes bzw. der beschriebenen Seiten: „425“ (schwarze Tinte) bzw. „16,1“ bis „16,2“ (Bleistift); redaktionelle Vermerke und Streichungen mit Bleistift.

Von Heinrich Dietz’ Hand: Numerierung des Briefes oben links auf der ersten Seite mit Bleistift: „1082“.

Von unbekannter Hand: Unterstreichung auf der dritten Seite mit Blaustift („Street“).

Datierung der Erstveröffentlichung: 28. Februar 1869.

 

Zitiervorschlag

Friedrich Engels an Karl Marx in London. Manchester, Donnerstag, 25. Februar 1869. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000946. Abgerufen am 28.03.2024.