| London 11 Juli 1868.
Dear Fred,
Die £ 10 mit best thanks empfangen. Ich habe sofort 3 £ 5 Steuern gezahlt, 3 £ an den Cheesemonger (dem ich übrigens seit Wochen baar zahle, da er eben so wie der teegrocer nichts mehr auf Pump liefert), 1 £ 10 an den Apotheker. Dem Bäcker schulde ich an 17 £ u. der Mann, der immer sehr befreundet mit uns, ist hart gedrängt. Es ist mir scheußlich, daß ich so auf Dich presse. Wenn ich nur irgend einen unmittelbaren Ausweg zu finden wüßte!
Mit den Kindern geht es soweit gut,
obgleich Jennychen noch sehr schwach. Das hier im
Haus herrschende temper ist nicht grade für Reconvalescenten
gemacht. Meine Frau ist dabei auch Siehe
Erl. zu Engels an Marx,
13.3.1867.
Schließen nicht auf dem
Strumpf u. daher nutzlos
irritabel.
Beiliegend:
1) Kugelmann: Ich habe ihm gleich geantwortet, ja nicht an das Mannequin Pisse Faucher seinen beabsichtigten Brief loszulassen.
2) Die Kritik des würdigen Faucher; eine andre im Literarischen Centralblatt. Beides mir zurückzuschicken.
3) Brief v.
Dietzgen, der mir auch einen Artikel über mein Karl Marx: Das
Kapital. Bd. 1. Buch 1. Hamburg 1867. Siehe
Erl. zu Marx an J. Ph.
Becker, zw. 9. u. 15.1.1866.
„1200 Seiten Manuscript“. (MEGA² II/5).
Schließen Buch geschrieben hat.
| Die Farce
des Mannequin Pisse Faucher, mich zum Schüler des Bastiat zu
machen, kannst Du nicht in ihrem ganzen Witz verstehn. Frédéric Bastiat: Volkswirthschaftliche
Harmonien. Nach dem Französischen des Friedrich
Bastiat. Berlin 1850. S. 144.
Schließen Bastiat
sagt nämlich in seinen „Harmonien“: „Wenn ihm einer aus der Werthbestimmung durch die Arbeitszeit erkläre, warum
die Luft keinen u. der
Diamant einen hohen Werth habe, werde er
sein Buch ins Feuer
werfen.“
Da ich dieß entsetzliche Kunststück nun geleistet, muß
Faucher nachweisen, daß ich in der That den B.
acceptire, der erklärt, es gebe „kein Maß“ des Werths.
Fréderic Bastiat: Harmonies
Èconomiques. Paris 1851. S.
125/126.
Schließen Die Art, wie Herr Bastiat
den Diamantenwerth ableitet, ist
folgendes ächte Commis
Voyageurgespräch:
«Monsieur, cédez-moi votre diamant. – Monsieur, je veux bien; cédez-moi en échange votre travail de toute une année.» Statt daß nun der Geschäftsfreund antwortet: «Mon cher, si j’étais condamné à travailler, vous comprenez bien que j’aurai autre chose á acheter que des diamants», sagt er: «Mais, Monsieur, vous n’avez pas sacrifié à votre acquisition une minute. – Eh bien, monsieur, tâchez de rencontrer une minute semblable.– Mais, en bonne justice, nous devrions échanger à travail égal. – Non, en bonne justice, vous appréciez vos services et moi les miens. Je ne vous force pas; pourquoi me forceriez-vous? Donnez-moi un an tout entier, ou cherchez vous même un diamant. – Mais cela m’entraînerait à dix ans de pénibles recherches, sans compter une déception probable au bout. Je trouve plus sage, plus | profitable d’employer ces dix ans d’une autre manière. – C’est justement pour cela que je crois vous rendre encore service en ne vous demandant qu’un an. Je vous en épargne neuf, et voilà pourquoi j’attache beaucoup de valeur à ce service.»
Ist das nicht der Weinreisende, wie er leibt u. lebt?
Uebrigens – was die deutschen Bastiatiten nicht wissen – ist diese unglückliche Wendung, daß der Werth der Waaren bestimmt ist durch die Arbeit, nicht die sie kosten, sondern die sie dem Käufer ersparen (kindische Phrase, sich über den Zusammenhang des Austauschs mit der Theilung der Arbeit etwas vorzufaseln) ebensowenig eine Erfindung Bastiats, wie irgend eine andre seiner Weinreisenden Categorien.
Der alte Esel
Schmalz, der preussische Demagogenfänger, sagt
( [Theodor]
Schmalz: Staatswirthschaftlehre in Briefe an einen
teutschen Erbprinzen. Theil 1. Berlin
1818.
Schließen Deutsche Ausgabe 1818,
[Theodor] Schmalz: Économie Politique, Ouvrage
Traduit de L'allemand. Bd. 1. Paris 1826.
S. 304.
Schließen fzsische
1826): «le travail d’autrui en
général ne produit jamais pour nous qu’une économie de temps,
In der Quelle: et que
cette.
Schließen et
cette
économie de temps est tout ce qui constitue sa valeur et son prix. Le menuisier, par exemple, qui me fait
une table, et le domestique qui porte mes lettres à la
poste, qui bat mes habits, ou qui cherche pour moi les
choses qui me sont néssessaires, me rendent l’une et l’autre
un service absolument de
même nature: l’un et l’autre m’épargne et le temps que je
| serais
obligé d’employer moi-même à ces occupations, et celui qu’il m’aurait fallu
consacrer In der Quelle: à
’acquérir.
Schließen à
m’acquérir l’aptitude et les talents
qu’elles exigent.»
Der alte Schmalz war
Epigone der Physiokraten. Er sagt dieß
in Polemik gegen A. Smith’s
travail productif u. improductif u. geht v. ihrem Grundsatz
aus, daß nur die Agrikultur wirklichen Werth
producirt. Er fand das Zeug
bei Garnier.
Aehnliches andrerseits bei dem
Epigonen der Merkantilisten
Ganilh.
Ditto in Polemik gegen jene Unterscheidung bei A. Smith.
Also die Epigonenpolemik von zwei
Standpunkten, die noch nicht die geringste Vorstellung v.
Werth haben – schreibt Bastiat ab!
Und das ist die neuste Entdeckung in Dtschd!
Siehe Karl Marx: Mein Plagiat an Frédéric
Bastiat. Entwurf einer Entgegnung. (MEGA2 I/21. S.
75/76).
Schließen Schade daß kein Blatt
existirt, wo man diesen Plagiarismus B’s
aufdecken kann.
Salut
DKM
Zitiervorschlag
Karl Marx an Friedrich Engels in Manchester. London, Samstag, 11. Juli 1868. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000678. Abgerufen am 17.08.2022.