| Berlin 6 Ritterstraße 22/9 66

Sehr geehrter herr,

Daß ich erst heute den betrag für die am 17ten januar empfangenen karten einsende, möge in den materiellen verhältnissen der wenigen getreuen entschuldigung finden, die in der intelligenz-stadt gar schwer zu finden sind.

Sie werden vielleicht schon erfahren haben, daß mein freund Vogt mit J. Ph. Becker in verbindung getreten ist. Wir beabsichtigen binnen kurzer zeit hier vor zu gehen und hoffen auf langsamen zwar, doch stetigen fortschrit. Politik wird natürlich im einzureichenden statut eben so aus zu schließen sein, wie jede verbindung mit andern vereinen.

Leider nötigen mich meine verhältnisse, Deutschland auf einige jahre zu verlassen. Ich werde in 14 tagen nach New-York segeln, um wo möglich schon dort eine stellung für irgend welche bergbau-distrikte der U. St. zu finden. Sollten sie geneigt und im stande sein, mich dabei durch eine empfehlung zu unterstützen, so würden sie mich sehr verbinden.

Ich verlasse Berlin am 3ten oktober.

Meyer, bergingenieur 6 Ritterstraße 2 treppen
A. Vogt Brandenburg straße 45 4 treppen

Darf ich mir anzufragen erlauben, ob es mir vergönnt sein wird, ihr großes werk mit hinüber zu nehmen?

Hochachtungsvoll
Sgfd Meyer

Zeugenbeschreibung und Überlieferung

Dieser Brief wird hier erstmals veröffentlicht.

Absender

Zeugenbeschreibung

Der Brief besteht aus einem Bogen mittelstarkem, weißem Papier im Format 287 × 219 mm. Die erste Seite hat Meyer vollständig beschrieben, die übrigen drei sind leer. Schreibmaterial: schwarze Tinte.

Die Schreibweise wurde nicht berichtigt.

 

Zitiervorschlag

Sigfrid Meyer an Karl Marx in London. Berlin, Samstag, 22. September 1866. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000174. Abgerufen am 19.04.2024.