| Barmen 13. Juli 1866.

Lieber Friedrich!

Deine beiden Briefe vom 6 & 19. Juni habe ich erhalten & mir bemerkt, daß wir nun über unsere Buchungen in Ordnung gehen.

 Zu den Verhandlungen und dem Kontrakt mit der Firma Robert Funke & Co. siehe Erl. zu H. Engels an Engels, 20.1.1866.
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Die Contractgeschichte zwischen uns & Funke
wird jetzt in den Händen des dortigen Advokaten sein & dann wohl nun rasch erledigt werden. Seit  Der Deutsche Krieg (1866).
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dem Krieg
ist's auch in unserm Geschäft sehr still geworden, obschon hin & wieder doch auch Einiges bestellt wird, weil kein Mensch den geringsten Vorrath hat. – Wir arbeiten 3 Tage. – An P. Hüttemann in Düsseldorf haben wir am 21. Juni reichstaler 60.–.– für den dortigen  Der Albert Club in Manchester; siehe Erl. zu R. Bredt an Engels, 17.3.1866.
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Albert-Club
bezahlt laut einl. Quittung & Dich dafür belastet. – Justus Poscher hat uns seine Tratte von Th 14.1.– 3 Tage Sicht avisirt, bei Vorkommen werden wir sie einlösen zu Deinen Lasten.

Was sagst Du aber jetzt von der Kriegführung, der Courage & den Zündnadelgewehren der Preußen? & das Alles gegen einen Benedeck; denn   Schlacht bei Sadowa, nach einem der umkämpften Dörfer, ist eine andere Bezeichnung für die Schlacht bei Königgrätz (1866).
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so, wie bei Sadowa
ist Oesterreich doch seit außerordentlich langer Zeit nicht geschlagen worden, obschon sie sich den Platz | für die Schlacht lange vorher gut ausgesucht hatten. Es war ein Vergnügen  Hermann Engels erwähnt vermutlich die zwei umfangreichen Beiträge: The battle of Sadowa. (From our military correspondent with the Prussian army.) In: The Times. London. Nr. 25 546, 10. Juli 1866. S. 9 und The Austrian defeat. The battle of Sadowa. (From our special correspondent.) Ebenda. Nr. 25 547, 11. Juli 1866. S. 9–11.
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über diese Schlacht den Bericht des Times-Correspondenten zu lesen.

Jetzt wird's nun nächster Tage bei Erfurt & Hanau losgehen & obschon es ein Jammer ist, daß die Süddeutschen, noch nicht klug werden wollen & so viel Blutvergießen veranlassen, hoffe ich von Herzen, daß die Preußen rasch siegen & die Beschießung Erfurts nicht nöthig sein wird. –Schreibe mir mal, was man dort jetzt von den Preußen sagt & sei von Allen hier herzlich gegrüßt, ebenso von Deinem

Hermann.

Mit dem Capitaine d'Armes werden hat's jetzt gute Wege; die Zeiten sind vorüber; aber  Robert Barthels.
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der Bräutigam
von Marie Blank ist mit fort & ist deshalb doch einige Unruhe in der Familie; morgen soll er mit an den Main ausrücken; hoffentlich wird er in Folge einer von 3 Seiten befürworteten Reclamation noch vor der Action hier.

| Der Bräutigam von Marie Blank, Rob. Barthels hat soeben telegraphirt, daß er entlassen sei & morgen wieder hier eintreffen würde.  Die Hochzeit von Marie Blank (Tochter), der Nichte von Engels, fand am 12. September 1866 statt.
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Darüber großer Jubel im Hause!

Zeugenbeschreibung und Überlieferung

Dieser Brief wird hier erstmals veröffentlicht.

Absender

Briefkontext

Zeugenbeschreibung

Der Standort der Originalhandschrift ist gegenwärtig nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie.

Soweit aus der Kopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einem Bogen, von dem Hermann Engels zwei Seiten vollständig beschrieben hat, die dritte Seite zu einem Drittel. Die Passage „Reclamation“ bis „hier“ steht am linken Rand der zweiten Seite quer.

Von unbekannter Hand: Nummerierung der Briefes: „630“.

Die Beilage („einl. Quittung“) ist nicht überliefert.

Anmerkungen zum Brief

Hermann Engels beantwortet zwei nicht überlieferte Briefe von Engels, geschrieben am 6. und 19. Juni 1866 („Deine beiden Briefe“ vom ...).

Engels an H. Engels, 6.6.1866; Engels an H. Engels 19.6.1866.

 

Zitiervorschlag

Hermann Engels an Friedrich Engels in Manchester. Barmen, Freitag, 13. Juli 1866. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000140. Abgerufen am 28.03.2024.