| Barmen 3 März 1868
Lieber Friedrich
Ich habe Dir heute eigentlich
nichts besonderes zu schreiben als Dich zu bitten mir einmal Nachricht von Dir
zu geben, ich habe in diesem Jahr noch keine Zeile von Dir gesehn u. mich
verlangt recht zu hören wie es Dir geht. Von uns kann ich Dir Gott sei Dank gute
Nachricht geben, ich fühle zwar mein Alter u. muß im Ganzen vorsichtig leben,
aber ich habe keine Ursache zu klagen u. bin dankbar dafür. Auch die Geschwister
u. ihre Kinder sind gesund, Du solltest jetzt Emma
Engels.
Schließen Emma mal sehen, sie ist ganz rund geworden u.
sehr behaglich. Mathilde Engels.
Schließen Mathilde dagegen ist
recht mager. In der vorigen Woche war bei Marie Barthels geb.
Blank.
Schließen Marie Bartels
Die Taufe von
Robert Barthels, geb. am 4.
Januar 1868 (Sohn von Marie und
Robert Barthels).
Schließen Taufe
wo wir Alle recht heiter waren. Von Engelskirchen habe ich auch gute
Nachrichten, Hedwig von Griesheim (geb. 1849), die
Tochter von Anna (geb. Engels) und
Adolf von
Griesheim.
Schließen Hepchen war diesen Winter
| fünf Wochen bei
mir u. ich hoffe sie kommt anfangs April noch mal u. bleibt dann bis im Mai wo
ich mit ihr zusammen nach Engelsk. gehe. Großpapa Karl Emil
Blank.
Schließen Blank, der ja nicht viel zu thun hat
beschäftigt sich viel mit städtischen Angelegenheiten, besonders aber mit dem
Barmer Bankverein, zu dessen Gründern er
gehört, ein Herr Matthias Hinsberg.
Schließen Hinzberg ist der
Director davon. Die ganze Sache ist aus dem Das „Bankhaus Gebrüder Fischer“, dessen Mitinhaber Gustav Adolf Fischer war, wurde 1867
liquidiert. Die Gläubiger hatten einen Teil ihrer Forderungen in Aktien
des neu gegründeten Barmer
Bank-Vereins umgewandelt, Fischer wurde einer der
Gesellschafter des Vereins.
Schließen Fischerschen Bankgeschäft hervor
gegangen u. Karl Emil Blank.
Schließen Emil
Blank thut sein
bestes um ihn zu heben u. Geschäfte zu zu wenden, er hat mich auch über redet
ein kleines Capital dahin zu legen mit dem Emil B. u. ich d. h. er hat auch ein
Capital dabei, zusammen etwas in Actien spekulieren, wir haben vor 8 Tagen
einige verkauft u. mit Nutzen. Da E. B. dasselbe Risiko dabei hat so kann ich es
ihm ruhig
| überlassen. Er kommt zuweilen zu mir u. spricht mit mir über die
Sache, an der er wirklich Vergnügen hat. Wir haben auch wieder ein Brautpaar in
der Familie, eine Alvine Engels
(1848–1927).
Schließen Tochter
von Julius Engels die den ganzen Winter hier
bei Caspar
Engels (1816-1889).
Schließen C.
Engels war,
hat sich vor einigen Tagen mit einen
Johann Wilhelm Dicke
(1841–1897).
Schließen jungen Dicke
verlobt, wir nennen den Peter Carl
Dicke.
Schließen Vater immer den deutschen Kaiser, er leidet
im Frühjahr immer am Gehirn u. glaubte 1848 man wollte ihn dazu wählen, der Sohn
soll das Leiden aber nicht geerbt haben u., wie ich höre ein recht braver junger
Mann sein, fabriziert Kordel u. Litzen.
Was sagst Du jetzt zu der Baumwolle, hier sind sie wieder recht in der Arbeit, u. ihr werdet auch zu thun haben.
Sonst weiß ich Dir nichts zu
berichten hoffe aber daß ich bald von Dir etwas höre. Hermann Engels.
Schließen Hermann und Rudolf
Engels.
Schließen Rudolf lassen Dich herzlich grüßen.
Deine Mutter E.
Zeugenbeschreibung und Überlieferung
Dieser Brief wird hier erstmals veröffentlicht.
Zeugenbeschreibung
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie: RGASPI, Sign. f. 9, op. 1, d. 6/25. Fotosign. 795a–b.
Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einem Bogen, dessen drei Seiten Elisabeth Engels vollständig beschrieben hat. Das Papier wurde gelocht.
Von unbekannter Hand: Nummerierung des Briefes: „795“.
Zitiervorschlag
Elisabeth Engels an Friedrich Engels in Manchester. Barmen, Dienstag, 3. März 1868. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000561. Abgerufen am 18.04.2024.