| St. Louis Mo Janr 31/68

Lieber Herr Doctor.

Nachdem mein  H. Meyer an Marx, 26.1.1868.
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Brief vom 26t
abgegangen war, fiel es mir ein,  Siehe auch H. Meyer an Marx, 26.1.1868. („Komp steht an der Spitze ...“ und „Ich lege Ihnen zwei Bilder ...“). Die Beilagen sind nicht überliefert.
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daß ich die Bilder Weydemeyers und den Aufruf zu einer Versammlung zur Bildung einer neuen Partei vergessen hatte beizulegen
, weshalb ich dieselben heute nachschicke.

Wie sehr  Karl Marx: Das Kapital. Bd. 1. Buch 1. Hamburg 1867. Siehe Erl. zu „1200 Seiten Manuscript“ in Marx an J. Ph. Becker, zw. 9. u. 15.1.1866. (MEGA2 II/5).
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das „Kapital
sich für Grant anstrengt, zeigt Ihnen  Die Beilage ist nicht überliefert.
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einliegendes Cirkular
, welches an alle Geschäftsleute von Bedeutung geschickt wurde.

 Für die Präsidentschaftswahlen am 3. November 1868 nominierten die Republikaner Ulysses S. Grant als Kandidaten.
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Die hiesigen gemäßigten Republikaner haben sich entschieden zu Gunsten Grants ausgesprochen
und ihm alle Tugenden Washington’s, Jeffersons und einiger Anderen angedichtet. Die „Radikalen“ wurden dadurch gezwungen, weiter zu gehen und erließen eine „Addresse“, worin sie sich zu Gunsten der  Nachdem Salmon P. Chase zur Demokratischen Partei übergewechselt war, bewarb er sich 1868 erfolglos um die Präsidentschaftskandidatur der Partei.
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Kandidatur von Chase
aussprechen, ohne jedoch, wie sie selbst zugeben, große Hoffnung zu haben, daß er  Die republikanische Partei trat am 20. Mai 1868 in Chicago zum Nationalkonvent zusammen.
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in Chicago
nominirt werde.

Gestern brachten die Zeitungen eine Cable | depesche,  Carl Schurz, als Herausgeber und Mitinhaber der deutschsprachigen Zeitung „Westliche Post“ in St. Louis, reiste im Winter 1867-1868 nach Deutschland, und folgte im Januar 1868 einer Einladung zu einen Besuch bei Otto von Bismarck (Siehe Reminiscences of Carl Schurz. Bd. 3. New York 1908. S. 263 ff.: Chapter VIII: A Journey to Europe—Meeting with Bismarck).
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daß General Carl Schurz in einer speziellen Mission für die Vereinigten Staaten in Europa sei und von Bismark empfangen worden sei
.

Es ist jedoch daran nur wahr, daß er sich bei Bismark bedankt hat, für die Erlaubniß, sich in Preußen einige Zeit aufhalten zu dürfen.

Die Noth und das Elend drüben scheinen gute Fortschritte zu machen and selbst Herr Dr. Otto Lüning scheint in seinen Korrespondenzen für die „Westliche Post“ etwas ängstlich für die Zukunft zu werden.

Ich grüße Sie und die lieben Ihrigen alle herzlich und verbleibe

freundschaftlichst
Ihr
Hermann Meyer
care of
Angelrodt & Barth

Zeugenbeschreibung und Überlieferung

Dieser Brief wird hier erstmals veröffentlicht.

Zeugenbeschreibung

Der Brief besteht aus einem Bogen mittelstarkem, weißem Papier im Format 244 × 187 mm. Prägung: „HM“ auf zwei Schildern. Die ersten zwei Seiten hat Meyer vollständig beschrieben, die übrigen zwei Seiten sind leer. Schreibmaterial: schwarze Tinte.

Archivsignatur des Moskauer Marx-Engels-Instituts (IMĖ) auf beiden beschriebenen Seiten: „Rj 24a–b“.

Anmerkungen zum Brief

Die Beilagen („die Bilder Weydemeyers und den Aufruf zu einer Versammlung“; „einliegendes Cirkular“) sind nicht überliefert.

 

Zitiervorschlag

Hermann Meyer an Karl Marx in London. St. Louis, Freitag, 31. Januar 1868. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000539. Abgerufen am 19.04.2024.