| Geehrter Herr Marx.
Im Auftrage unsers Lesevereins wende ich mich zu Ihnen,
indem wir den Vorbote bies vorigen Monat
nähmlich für ½ Jahr von J. Ph. Becker erhalten haben, Die Gründung einer Sektion der IAA in Solingen am 24. September
1865 hatte die Versammlung der Oppositionsgemeinde des ADAV veranlaßt.
Carl Klein
gehörte zur Leitung der Gemeinde.
Schließen wir hatten uns freilich in der Schweiz als Secktion
angeschlossen, aber Siehe das Schreiben der
Sektion der IAA in Solingen an J. Ph. Becker, 17. April 1866 (IISG, Johann
Philipp Becker-Nachlass, Sign. D II 72).
Schließen wie wir uns mahl by J. Ph. Becker erkundigten wußte er hievon nichts, da stellte sich die Sache so heraus
daß der Herr Dültgen aus Gräfrath der
die Corespondenz mit J. Ph. Becker besorgte und wir demselben unsre
Beiträge als Mitglieder des Internationale Arbeiter Assation bezahlt hatten,
sowie für 15 Stück Vorboten das Abonentengeld gegeben, daß derselbe Der Antwortbrief Beckers, geschrieben
zwischen 17. April und 27. Juli 1866, wurde nicht
gefunden.
Schließen wie uns J. Ph. Becker schreibt nichts eingeschickt habe und uns auch nichts
einmahl als Mitglieder angezeigt, Herr Dültgen hat jedenfalls wie J. Ph. Becker schreibt
aus Noth eine Tugend gemacht und hatt das Geld selbst in Anspruch genommen, von
der Zeit an, läßt sich Dültgen by uns nicht mehr sehen ich warne vor ihm indem
derselbe ein Schwindler im höchsten grad ist, ich kann schriftliche beweise
hierfür geben wenn es gewünscht wird. Ich sende Ihnen einliegend fünf Thlr für
15 Stück Vorboten für neue Quartal
No 1 bies 6 haben wir von J. Ph. Becker erhalten,
wir wenden uns deßwegen an Sie, weil die Postverbindung im Süden Augenblicklich
durch Kriegsverhältnisse aufhört, und Den Brief an J.
Ph. Becker schrieb Hermann Jung als
Korrespondierender Sekretär der IAA für die Schweiz nach dem
27. Juli 1866.
Siehe
die Beilage.
Schließen bitte Sie
deßhalb J. Ph. Becker in Kenntniß zu setzen und dabei bemerken wenn er fernerhin Pakete schickt doch ja
keine Briefe oder sonstige Schriftstücke welche geschrieben sind, (das heißt
Copie darfs sein) mit einlegt denn sämmtliche Pakete
| muß ich auf dem
Steueramt abhohlen, wo dieselben geöffnet werden, 1 mahl hatt der
Contreleur 1 Brief gefunden und sagte mir er müßte mich anzeigen wenn dieß
noch mahl passierte, es war aber Wahrscheinlich Copie ferner ersuche ich Sie obs
nicht möglich sei die Pakete mit den Vorboten welche jedesmahl 13 Slgr
Porto von Genf kosten, billiger hierher zu bekommen, und bitte Sie oder
J. Ph. Becker
möchten uns überhaupt über die Internationale Arb. Assat. und deren Bedingungen
Aufklären, denn der Schwindler Dültgen
hat uns ziemlich im unklaren gelassen, Reglements-Entwurf der Internationalen Arbeiter-Association.
Section Genf. [Genf 1865.] [Flugbl.] (RGASPI, Sign.
f. 21, op. 1, d. 298/1). Siehe auch
MEGA2 I/20. S. 319.12–13 und Erl. sowie S. 1945.
Schließen wir haben ein
Statutenbuch worin nähmlich der Beitrag mit 50 Cents bezeichnet steht,
bei der Zahl 50 ist die 5 gedruckt und die Null dahinter mit Dinte geschrieben
wir haben uns gedacht ob es Dültgens
Kniffe seien das jedesmahl die 45 Cent. für ihn abfielen und darum aus 5
eine 50 gemacht,
im Leseverein haben wir nur freie Werke nähmlich Ferdinand Lassalle: Das System der erworbenen Rechte.
Eine Versöhnung des positiven Rechts und der Rechtsphilosophie.
Theil 1.2. Leipzig 1861.
Schließen die Erworbne Rechte von Lassalle etztr. Können Sie uns noch einige gute Werke angeben.
Wäre es nicht zweckmäßiger für Rheinland oder für
Preußen ein Agent zu stellen, der die Vorboten oder überhaupt die ganze Corespondenz übernehme indem es
viel billiger würde, als wenn jedem Verein oder Sectcion dies direckt von der
Schweiz oder London zugesandt würde, es würde jedenfalls viel Porto gespart.
Der Besuch fand am 1. Juni 1864
statt, siehe Erl. zu F. W. Moll an Marx,
14.2.1866.
Schließen Fritz
Moll der Sie vorm Jahr auf der Reise nach Amerika mit
Julius Melchior besucht
hat,
ist vier bis fünf Wochen hier auf besuch – (bei mir im Gefängniß) Moll schickte das Gedicht mit dem Brief an Marx
vom 14. Februar
1866.
Es konnte nicht ermittelt werden. Siehe F. W. Moll an Marx,
14.2.1866.
Schließen er hat mir das Gedicht gegeben welches er Ihnen
geschickt hat.
|
– wird aber von jetzt an über 4 Wochen wieder fort nach Americka
machen, sollten Sie etwas an ihm zu bestellen haben an Klings oder Melchior, so können Sie dies wenn es während
dieser Frist geschieht, an mir thun, ich schließe für jetzt und erwarte baldige
Antwort.
Solingen d. 27/7 1866
Mit demokratischen Gruß u Handschlag
im Auftrage unsres Vereins. Carl KleinSolingen
Goldstraße
Zeugenbeschreibung und Überlieferung
Zeugenbeschreibung
Der Brief besteht aus einem Bogen mittelstarkem, weißem Papier im Format 283 × 224 mm. Klein hat die ersten zwei Seiten vollständig beschrieben, die dritte zur Hälfte, die vierte ist leer. Schreibmaterial: schwarze Tinte.
Die Schreibweise wurde nicht berichtigt.
Von Hermann Jungs Hand: sein Brief an Johann Philipp Becker, geschrieben nach dem 27. Juli 1866 (siehe die Beilage). Jung hat den Brief unten auf die freie Hälfte der dritten und auf die vierte Seite geschrieben. Schreibmaterial: schwarze Tinte.
Der Brief von Jung wird hier erstmals veröffentlicht.
Drucke
Erstveröffentlichung des Briefes von Klein: Die I. Internationale in Deutschland (1964). S. 133/134.
Anmerkungen zum Brief
Zitiervorschlag
Carl Klein an Karl Marx in London. Solingen, Freitag, 27. Juli 1866. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000145. Abgerufen am 28.03.2024.