| Barmen 11 Mai 1868
Lieber Friedrich
9. Mai 1868.
Schließen Am
Sammstag
Abend zwischen 11 u. 12 Uhr ist Carl Siebel
sehr sanft u. ohne Kampf gestorben, Reinhilde Siebel.
Schließen seine Frau,
die auf seinen Wunsch sich kurz vorher zu Bette gelegt hatte bemerkt daß sie
seinen Athem nicht mehr hört u. wie sie an sein Bett kommt ist er tod. Ich
besuchte diesen Morgen die Carl August
und Emilie Siebel.
Schließen Eltern bei
denen er im Hause wohnte u. hörte da, R.
Siebel an Engels, 1.5.1868.
Schließen daß er kurz vor
her Dir noch durch seine Frau geschrieben hatte.
Er nahm in den letzten 14 Tagen auffallend rasch ab, hatte aber noch immer den
Plan an den Rhein zu gehn. Seid er nicht mehr ausgehen konnte bekam er viel
Besuch von seinen Freunden, was er sehr liebte obgleich er nicht mit ihnen
sprechen konnte, denn seine Stimme sei fast ganz fort gewesen.
Morgen Mittag gehe ich mit Hedwig von
Griesheim, die Tochter von Anna (geb. Engels) und Adolf
von Griesheim.
Schließen Hepchen nach Cöln u. von da den
andern Tag nach Engelskirchen.
| Es geht uns Gott sei Dank gut u. wir haben warmes Sommerwetter.
Leb wohl u. schreibe mir recht bald.
Mit treuer LiebeDeine Mutter E.
Zeugenbeschreibung und Überlieferung
Dieser Brief wird hier erstmals veröffentlicht.
Zeugenbeschreibung
Der Standort der Originalhandschrift ist zur Zeit nicht bekannt. Die Veröffentlichung erfolgt nach einer Fotokopie: RGASPI, Sign. f. 9, op. 1, d. 6/27. Fotosign. 799a–b.
Soweit aus der Fotokopie zu ersehen ist, besteht der Brief aus einem Blatt kariertem Papier. Die erste Seite hat Elisabeth Engels vollständig beschrieben, die zweite Seite zu einem Viertel.
Von unbekannter Hand: Nummerierung des Briefes: „799“.
Zitiervorschlag
Elisabeth Engels an Friedrich Engels in Manchester. Barmen, Montag, 11. Mai 1868. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000634. Abgerufen am 17.04.2024.