| Mchr 22 Octbr 1867
Lieber Mohr
Siehe Marx
an Engels, 19.10.1867 „Was unsrer Partei
fehlt ...“ und Erl.
Schließen Inl. die Briefe von Becker & Eccarius zurück. Der Geldmangel
ist allerdings ein großes Pech für die Partei & ein größeres für
diese armen Teufel.
Siehe C.
Siebel an Engels, 19.10.1867 .
Schließen Siebel schreibt mir aus Honnef am Rhein,
Siehe C.
Siebel an Engels, 19.10.1867.
Schließen er kommt Anfang Novbr her um sich in Lpool wieder nach
Madeira einzuschiffen.
Siehe C.
Siebel an Engels, 19.10.1867 und
Erl.
Schließen Er sagt ich solle ihm die
Artikel
umgehend einsenden, ich setze mich heut Abend dran ihm ein paar
zurechtzuschreiben. Was ich für die deutsche Presse
schreibe ist natürlich alles verstellt, Zur Besprechung des ersten
Bandes des „Kapital“ in der amerikanischen Presse siehe auch O.
Meißner an Marx, 7.10.1867 „Haben Sie in
New York …“ und Marx
an Engels 19.10.1867 „da Meyer auch für
jenseits dergleichen …“.
Schließen für Amerika müßte wieder anders geschrieben
werden, da kann man schon mehr
herausrücken.
Der Brief von Samuel Moore, geschrieben
vor dem 22. Oktober 1867, ist nicht überliefert (S. Moore an Engels, vor 22.10.1867).
Zu seiner Reise siehe Engels
an Marx, 2.9.1867 „Moore geht in ca 3
Wochen nach Thüringen
...“.
Siehe auch Engels an Marx, 24.6.1867
„Gleichzeitig habe ich die Frage gelöst …“ und Erl.
Schließen Sam
Moore hat aus Eisenach geschrieben, er
scheint im Deutschen ziemliche Fortschritte zu machen.
Liebknecht macht mir viel
Spaß. Es ist ein wahres Glück daß er noch ein gut Stück in der
süddeutsch-föderalistischen Sauce befangen ist, sodaß er mit großer Singleness
of purpose & mit ungebrochener sittlicher Entrüstung
gegen die Bismärkerei auftreten kann. Eine etwas kritischere &
dialektischere Ansicht würde in seinem Kopfe nur Konfusion anrichten & ihn
irre machen. Lupus, d.
i. Wilhelm Wolff.
Wolff vertrat als Abgeordneter (Donnersberg-Fraktion) der Frankfurter
Nationalversammlung vom 21. Mai bis 18. Juni 1849 den Wahlkreis
Schlesien in Neumarkt – Zum Auftreten Wilhelm Liebknechts im
Norddeutschen Reichstag siehe Erl. zu
W. Liebknecht an Marx,
19.10.1867.
Schließen Er hat sich offenbar am Lupus im
Frankfurter Parlament ein Vorbild
genommen & hat sich auch seinen Ordnungsruf redlich erworben indem
er den Reichstag das Feigenblatt des nackten Absolutismus genannt
hat.
Am
19. Oktober 1867 hatten Liebknecht, August Bebel, Peter Adolf
Reincke und Reinhold Schraps während der Debatten im Norddeutschen
Reichstag über das Gesetz betreffend die Koalitionen von Arbeitern und
Arbeitgebern (siehe W.
Liebknecht an Marx, 8.10.1867 und
Erl.)
eine Ergänzung zu § 2 des Gesetzentwurfes beantragt. Sie schlugen vor,
daß mit diesem Paragrafen, der den Arbeitgebern das Recht zugestand,
Arbeiter aller Berufe in unbegrenzter Zahl einzustellen, nicht die
bestehenden Gesetze über die Einschränkung und Überwachung der
Kinderarbeit aufgehoben werden: „Jeder Gewerbetreibende und Arbeitgeber
darf hinfort Gesellen, Gehülfen, Lehrlinge und Arbeiter jeder Art und in
beliebiger Anzahl halten. Gesellen sind in der Wahl ihrer Meißter und
Arbeitgeber unbeschränkt. – Hierdurch werden jedoch die wegen
Beschränkung und Ueberwachtung der Beschäftigung von Kindern in den
Fabriken ergangenen Gesetze nicht berührt“. Ihr Antrag wurde angenommen.
(Siehe Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstages des
Norddeutschen Bundes. I. Legislatur-Periode. – Session 1867.
Bd. 1. Berlin 1867. S. 528, Sp. 2, bis S. 529, Sp.
1.)
Schließen Daß er in das Coalitionsgesetz einen Paragraphen zum
Schutz der Fabrikkinder
| hineingebracht, wirst Du gesehn
haben.
Siehe W.
Liebknecht an Marx, 8.10.1867 „Dr. Reinke
...“ und Erl. sowie Erl. zu W.
Liebknecht an Marx, 14.4.1866.
Schließen Die Fortschrittspartei hat die Untersuchungscommission
abgelehnt
als nicht zur Competenz gehörig. Der Bund ist aber
kompetent für alle Gewerbeverhältnisse, nur kann der Reichstag keine Commission ernennen, wohl aber die Bundesgewalt dazu
auffordern.
In der
Debatte im Norddeutschen Reichstag vom 22. Oktober 1867 wurde der am
1. Oktober 1867 eingegangene Antrag des Grafen Lehndorff, von Hüllessem
und von Sydewitz „auf Annahme eines Gesetz-Entwurfs betreffend die
Errichtung von Hypotheken-Banken für städtischen und ländlichen
Grundbesitz“ zur Abstimmung gebracht und nachdem er in der Minderheit
geblieben war, wurde dieser Antrag in der Tagesordnung nicht bestätigt.
(Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstages des
Norddeutschen Bundes. I. Legislatur-Periode. – Session 1867.
Bd. 1. Berlin 1867. S. 211, 219/220, 587/589 und
590/591.)
Schließen In der Wucherdebatte lehnte Bismark es ab, die
Hypothekenbanken durch Staatshülfe zu unterstützen: wenn von
Staatsunterstützung die Rede sei so könne diese bloß den Arbeiterassociationen allenfalls bewilligt
werden. Der Schuft glaubt doch noch die Arbeiter prellen
zu können.
1866 war Venetien dem
Königreich Italien angegliedert worden. Um die nationale Einheit des
Landes zu vollenden, bedurfte es noch des Anschlusses des
Kirchenstaates. Guiseppe
Garibaldi wurde Initiator des Kampfes für diesen Anschluß
und bereitete mit seinen Freischaren einen Marsch auf Rom vor. Anfangs
hatte die Regierung Vittorio
Emanueles über diese Vorbereitungen hinweggesehen, ließ
dann aber Garibaldi verhaften. Seinen Freischaren gelang es, in den
Kirchenstaat einzudringen. In Rom hatten indessen Patrioten einen
Aufstand gegen den Pabst vorbereitet. Am 17. Oktober 1867 unterrichtete
Pius IX. in einer
Enzyklika die Bischöfe von der drohenden Gefahr. Napoléon III sagte bereits
am 18. Oktober dem Papst seine Unterstützung zu und rüstete ein
Expeditionskorps zur Entsendung nach Italien aus. Als der am 14. Oktober
aus der Haft entflohene Garibaldi sich mit seinen Truppen Rom näherte,
schiffte sich das französische Korps nach Italien ein, wo es am
30. Oktober eintraf. Mit Hilfe der französischen Interventen gelang es
den Truppen des Papstes, Garibaldi am 3. November 1867 bei Mentana zu
schlagen. Die römische Frage blieb bis zur Auflösung des Kirchenstaats
1870 in der Schwebe.
Schließen Victor
Emanuel scheint ein sehr gewagtes Spiel zu spielen. Indeß
ist der römische Krawall noch nicht am Ende. Die Luft wird täglich
elektrischer, es sollte mich gar nicht wundern wenns gleich im nächsten
Frühjahr losginge.
Beste Grüße an Deine Frau, die
Mädchen u. den Paul Lafargue. Der
Spitzname ist eine Anspielung auf den deutschen Wundarzt Johann Andreas Eisenbarth
(Eysenbarth), der, trotz Übernahme seiner Operationsmethoden durch die
damalige Schulmedizin, wegen seiner marktschreierischen Methoden jedoch
zu Unrecht als Quacksalber und fahrender Kurpfuscher dargestellt wurde.
Vgl. das Trinklied „Ich bin der Doktor Eisenbart“ (um
1800).
Schließen Doctor Eisenbart
F. E.
Ich bin froh daß Siehe Marx
an Engels, 19.10.1867. Zur Geldanleihe
siehe auch Marx
an Engels, 4.10.1867 „Private Affairs
...“ und
Erl.
Schließen die Sache mit
Borkheim in Ordnung
[ist].
Ich kann unter keinen Umständen dem Gottfried
Ermen
jetzt einen Vorwand liefern wegen directem
Contraktsbruch den Contract mit mir aufzulösen.
Hoffentlich vertreibt das Geld Dir die
Karbunkeln, vergiß nicht Dir viel Bewegung in freier Luft zu machen.
Die Sache für Zu Engels’ Rezension über den ersten Band des „Kapital“
für die „Fortnightly
Review“ siehe Marx
an Engels, 19.10.1867 „eine Kritik für
die Fortnightly Review ...“ und
Erl.
Schließen die Saturday
14ly
Review mach
ich gern.
Laß mich aber wissen, welchen Raum ich ungefähr beanspruchen darf. Du wirst
wohl vorziehen daß es in Resüméform
| gemacht wird, sodaß die
Hauptpunkte Karl Marx. Das Kapital. Bd. 1.
Buch 1. Hamburg 1867.
Schließen des Buchs – Entstehung des
Kapitals – Mehrwerth – Arbeitstag – Revision der Ricardoschen Gesetze – &sw
&sw in Kurzem mitgetheilt werden, kritisiren kann ich das Ding ja doch
nicht. Auch bis wann ungefähr das Ding da sein muß, wüßte ich gerne. Für die
1 Nov. No ists zu spät, also für die 1 Decbr No.
Zeugenbeschreibung und Überlieferung
Zeugenbeschreibung
Der Brief besteht aus einem Bogen mittelstarkem, weißem Papier im Format 226 × 178 mm. Prägung: Blumenstrauß. Engels hat die ersten zwei Seiten vollständig, die dritte zu einem Viertel beschrieben, die vierte Seite ist leer. Schreibmaterial: schwarze Tinte.
Von Eduard Bernsteins Hand: Nummerierung des Briefes bzw. der beschriebenen Seiten: „48,1“ bis „48,3“ (gestrichen), „342,1“ bis „342,3“. Redaktionelle Vermerke. Streichungen.
Von Heinrich Dietz’ Hand: Nummerierung des Briefes: „920“.
Drucke
Anmerkungen zum Brief
Engels beantwortet Marx’ Brief vom 19. Oktober 1867 (Marx an Engels, 19.10.1867).
Zur Beilage („Inl. die Briefe von Becker & Eccarius“) zum Brief siehe Erl.
Zitiervorschlag
Friedrich Engels an Karl Marx in London. Manchester, Dienstag, 22. Oktober 1867. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000404. Abgerufen am 28.03.2024.