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London, 6 March 1867

Lieber Marx,

  [Sigismund Ludwig Borkheim:] Der Niemen. In: Hermann. London. Nr. 426, 2. März 1867. S. [3407]-3408. Siehe Gemkow: Sigismund Ludwig Borkheim. (2003). S. 92. Siehe auch S. Borkheim an Engels, 25.3.1867 .
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Ich habe Ihnen den letzten „Hermann“ zugeschickt. Im „Niemen“ haben Sie ein Erzeugniß meiner Bemühungen im Russischen. Bin ich etwa zu arg über Herzen hergefallen?
– Warum lassen Sie sich denn gar nicht mehr sehen?! –

Vor einigen Tagen wurde mir mitgetheilt, Herr  Vielleicht Anspielung auf die literarische Gestalt des Dr. Eisele aus den zu ihrer Zeit sehr populären illustrierten Fortsetzungsgeschichten „Des Herrn Barons Beisele und seines Hofmeisters Dr. Eisele Kreuz- und Querzüge durch Deutschland“, die von 1846 bis 1853 in den Münchener „Fliegenden Blättern“ erschienen.
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Eisele
Schaible, den ich, so weit mir bekannt, nie in meinem Leben gesehen, hat Folgendes über mich geäußert:

Der B! Ja den kenne ich wohl dem Namen nach! Es ist wahr, er war in Baden, aber man hat nie recht gewußt, woran man mit ihm war, was man von ihm glauben sollte!

| Das ist nun zwar eine Schmeichelei, nach meiner frechen Anschauung, aber es war nicht als solche gemeint, noch vom Hörer so aufgenommen.

Ich vermuthe, daß der pp. Schaible wohl schwerlich jemals etwas von mir gehört hatte,  S. L. Borkheim an Marx, 12.2.1860. In: Karl Marx: Herr Vogt (MEGA2 I/18. S. 59–63). Siehe auch MEGA2 III/10. Br. 140. In diesem Brief berichtete Borkheim auf Marx’ Bitte über die „Schwefelbande“ der deutschen Emigranten in Genf 1849/1850. Siehe Erl. zu Marx an Engels, 8.12.1866.
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bevor mein Brief in Ihrem „Vogt“ abgedruckt war;
und Äußerungen wie die obige, würden nicht gemacht worden sein,  Marx verweist im „Herrn Vogt“ mehrmals auf die Angaben von Borkheim. Siehe MEGA2 I/18. S. 72.14–17, 89.8–9, 339.39 .
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wenn ich nicht als beitragender Rath in dem Buche aufgetreten wär.

Ich bitte Sie,  Karl Marx: Herr Vogt. London 1860 (MEGA2 I/18. S. 51–339).
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mir einen „Vogt“ zu leihen,
damit ich ihn meinem Hinterbringer zum Durchlesen geben kann. Er wird dann wissen, was er von dem Schaible und mir zu halten.

Machen Sie übrigens keinen Gebrauch von dieser Mittheilung. Darum ersuche ich Sie nicht meinetwegen, | sondern meines Bekannten wegen, dem ich Stillschweigen versprochen habe. – Es versteht sich von selbst, daß ich Ihnen den „Vogt“ zurückgebe. Ich hafte dafür.

Ich erwarte zu hören, daß die Familie wohl ist, trotz rauhen Wetters, Ostwind u.s.w.  Hannah Borkheim.
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Meine Frau
hat einen ordentlichen Schnupfen.   Frederick Borkheim. Das Kind wurde am 4. April 1866 geboren. Siehe S. Borkheim an Marx, 21.4.1866.
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Das Bübchen läßt sich langsam und deutlich zum „guten Kerl“ an.

Leben Sie wohl, Sie Unsichtbarer!

Ihr
Borkheim

Zeugenbeschreibung und Überlieferung

Dieser Brief wird hier erstmals veröffentlicht.

Absender

Zeugenbeschreibung

Der Brief besteht aus einem Bogen mittelstarkem, weißem Papier im Format 257 × 203 mm. Wasserzeichen: „A Cowan & Sons“. Aufdruck der Firma „Schröder & Schÿler & Co auf der ersten Seite (siehe ZB in S. L. Borkheim an Marx, 8.1.1866).Die erste und zweite Seite hat Borkheim vollständig beschrieben, die dritte zu zwei Dritteln, die vierte Seite ist leer. Schreibmaterial: schwarze Tinte.

Anmerkungen zum Brief

S. L. Borkheim an Marx, 8.1.1866.

 

Zitiervorschlag

Sigismund Ludwig Borkheim an Karl Marx in London. London, Mittwoch, 6. März 1867. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe digital. Hg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. URL: http://megadigital.bbaw.de/briefe/detail.xql?id=M0000232. Abgerufen am 19.03.2024.